So steht es da in großen Lettern. Ein Anker ist daneben abgebildet. Eine Seefahrerkneipe? Ohne Frage, es ist eine dieser ECHTEN Kneipen. Die sehen nämlich von außen nicht aus wie Möchtegerndesignerstudios, sondern es genügt ihnen, durch einen Neonkasten ihren Namen kundzutun und die Scheiben soweit abzudunkeln, dass die Sonne der Gemütlichkeit im Inneren keinen Schaden antut. Helmut ist der Wirt, und er hat sichtlich Spaß an Bord seines Schiffes. Ein gestandener Fregattenkapitän im Ruhestand, der die Pinasse vor dem Sinken gerettet hat. Das Bier kommt zügig, perlt, schmeckt und wirkt. Die letzte Kneipe Kiels, in der es noch Flens vom Fass gibt. Tatsächlich ist die Pinasse eine unserer älteren Kneipen, seit 1970 gibt es den Laden, und so mancher Holzbalken hier kann Geschichten erzählen, die man besser nicht in Gegenwart von Kindern weitergibt.
Das Publikum ist natürlich gemischt − es ist die Zeit, in der die jungen Kieler die alten Kneipen entdecken und
sich unters Volk mogeln. Eine Sache, von der auch die alten Säcke profitieren, denn junges Gemüse macht sich immer gut und hält die Alten auf Trab. Eine Spezialität der sportlichen Art gibt es ebenso: Dart wird hier groß geschrieben. Regelmäßig finden großartige Turniere statt.